Hund und Wolf in der Mythologie

Wölfe und Hunde spielen seit jeher eine zentrale Rolle im Leben der Menschen. Die nachfolgenden Zeilen geben Ihnen einen kleinen Einblick in die Mythologie dieser faszinierenden Tiere.

Geschichten, wie diejenige vom Rotkäppchen, vermitteln dabei oft ein negatives Bild des ansonsten so faszinierenden Wolfes.

Anubis - Der Totenrichter

Anubis
Anubis

Anubis (ägyptisch; der in den Mumienbinden ist), ist der ägyptische Gott der Totenriten. Dieser wird vorwiegend als liegender schwarzer Hund oder als Mensch mit einem Hunde- oder Schakalkopf dargestellt.

In der Mythologie ist Anubis eines der vier Kinder des Gottes Re und Sohn des Osiris (Gott des Jenseits, der Wiedergeburten und der Toten).

Nachdem Osiris von seinem Bruder Seth zerstückelt und auf der ganzen Welt verteilt worden war, sammelte Anubis gemeinsam mit Isis alle Teile wieder ein. Danach soll es ihm gelungen sein, Osiris wieder zusammenzusetzen, indem er ihn mumifizierte. So hat Anubis, dem Mythos nach, die erste Mumifizierung an einer Leiche vorgenommen. Für Osiris vollzog er dann die Totenriten, die zum Vorbild aller Bestattungszeremonien wurden. Anubis übernimmt somit das Erbe seines Vaters und wird zum Totenrichter (Abwägung der Herzen). Ägyptische Totenpriester trugen die Maske des Anubis während sie amtierten.  

 

Romulus & Remus

Romulus & Remus
Romulus & Remus

Romulus und Remus waren nach der römischen Mythologie die Gründer der Stadt Rom (zu Romulus) im Jahre 753 v. Chr. Es gibt verschiedene Legenden,die das Leben der zwei Söhne von Rhea Silvia, die von Mars vergewaltigt wurde, beschreiben. Alle gemeinsam ist die Aussetzung der zwei Kinder in einem Weidenkorb auf dem Fluss Tiber. Eine vom Schreien der Kinder angelockte Wölfin (Mamma Lupa) brachte sie in ihre Höhle und säugte sie.

 

Dschingis Khan

Dschingis Khan
Dschingis Khan

Etwas verwirrend scheint für uns die Abstammung des berühmt, berüchtigten Dschingis Khan zu sein.

Der mongolischen Legende nach standen am Anfang des Stammbaums von Dschingis Khan (und damit auch aller Mongolen) ein Wolf und eine Hirschkuh, die sich nahe dem heiligen Berg Burchan Chaldun am Ufer des dort entspringenden Onon niederließen.

Dschingis Khan gehörte zum Stamm der Mongghol , zum Klan der Borjiin (Wildenten-Leute) und zum Unterklan der Qiyat, zu Deutsch Kijat. Er war der älteste Sohn des Klanchefs Yesügai und seiner Frau Hoe´lun-Ujin (auch Üdschin). Er war der Urenkel des legendären Mongolenfürsten Qabul (auch als Kabul Khan bekannt), der um 1130–50 die mongolischen Stämme vorübergehend vereinigt hatte, und erhielt von seinem Vater den Namen Temüdschin (tatar.: „der Schmied“, falsch mit „der Eiserne“ übersetzt.

 

... in Märchen und Volkserzählungen

Rotkäppchen
Rotkäppchen

"Auf Abwegen traf sie ihn zuerst im Wald, dann machte er ihr sogleich im Bett der Grossmutter grosse Augen. Das 7. Geisslein versteckte sich in der Wanduhr…und er fragte sich: „Was rumpelt und pumbelt denn da in meinem Bauch herum?“

 

Generationen haben sich durch die Märchen vom „bösen Wolf“ in Spannung versetzen lassen. Die Märchen erfüllten in ihrer Entstehungszeit ihren pädagogischen Zweck: dass nämlich der Wald und wilde Tiere gefährlich sind, desgleichen die Verlockung des Unbekannten für Kinder allen Alters, wenn sie der Ermahnung ihrer Mütter nicht befolgen, auf dem rechten Weg zu bleiben.

 

Werwölfe

Werwolf
Werwolf

Schon in der Antike hatten Geheimbrüder und kriegerische Bruderschaften Wolfsgötter verehrt. Die jungen ehrgeizigen Männer verkleideten sich als Wölfe. Sie waren bestialisch. Sie schreckten vor keinem Menschenopfern zurück. Um in den anerkannten Bund der Werwölfe aufgenommen zu werden, wurden schändliche Rituale mit Kannibalismus betrieben.

Danach mussten die jungen Männer ein Jahr lang wie die Wölfe unsichtbar in den Bergen leben. Mit Raub und Totschlag hielt man sicher über Wasser.

 

In der Renaissance erreichten diese Beschwörungsriten und blutigen Orgien des Wahnsinns ein absurdes Ausmass. Viele Frauen und Kinder wurden Opfer von solchen Werwölfen. Es kam zeitweilig zu einem regelrechten Massenwahn der Bestialität. Daher nahm sich die Inquisition der Sache an. Der im Jahr 1489 erschienene „Hexenhammer“ galt als Anleitung, Hexen und Werwölfe zu erkennen….

... mit traurigen Folgen. Allein in den Jahren 1598 bis 1600 wurden im französischen Jura sechshundert angebliche Werwölfe verbrannt!